
Unter Vulkanstein und Schiefer und Kalk oder Quarzit zischt die Quelle und flüstert uralte Geheimnisse: Chadui. Charuum. Chara. Verstehst du? Du glaubst, dich gehen diese uralten Dinge nichts mehr an?
Du willst bloß einen halben Nachmittag lang mit deinen Freundinnen wie die Ratten im Schwefelbach liegen und dein Schwänzchen mit ihren Schwänzchen verknoten, um sie zumindest einen Nachmittag lang nicht zu verlieren?
Sag, willst du dich nicht auflösen im heißen Wasser? Sag, willst du nicht zerfließen, deine schrumpelige Haut an den Haken hängen, dich in einen Bademantel kuscheln und dann ein anderer werden? Ein besserer?
Wie die anderen in diesem Club, in dem du noch nie warst? Der Eintritt kostet nicht viel. Nicht viel, aber es kostet. Komm, setz dich zu uns in den Whirpool, kleines Mädchen, setz dich auf unseren Schoß in das blubbernde Milchwasser und halte still. Unter Wasser berühren dich Füße, dicke Füße, aufgeblasen wie ein Koons-Ballon, kurz vor dem Platzen. Ieh, schreist du und springst aus dem Bad unter die Dusche zu deiner Mitbewohnerin mit dem brombeerfarbenen Nagellack und dann vergisst du, wo Wasser ist und wo Haut. Und wo die heiße Quelle herkommt. Chadui, Charuum, Chara.
Ausgabe 8:
